Theaterstück "Komm, schöner Tod"

16.04.2024 19:00 - Offenes Ende

Komm, schöner Tod
Das Dokumentartheaterstück „Komm, schöner Tod“ des Stuttgarter Theaters La Lune stellt sensibel und eindrücklich die NS -„Euthanasie“- Verbrechen dar und schlägt zugleich die Brücke zu aktuell diskutierten Fragen der Medizin-Ethik. Das Stück wurde 2018 bei der Stuttgarter Erinnerungswoche uraufgeführt.
Im Zentrum der Collage aus Zeugenberichten, Gerichtsdokumenten der NS-Nachkriegsprozesse und eigenen Texten steht Gerda Metzger, ein dreijähriges Mädchen mit spastischen Lähmungen. Im Sommer 1943 wurde sie gegen den Willen der Mutter in die „Kinderfachabteilung“ des Städtischen Kinderkrankenhauses Stuttgart gebracht. Diese war eine von 30 Einrichtungen im Deutschen Reich, die unter dem Decknamen „Kinderaktion“ der Kinder„Euthanasie“ dienten, also der Ermordung von behinderten Kindern und Jugendlichen. Nur einen
Tag, nachdem Gerda Metzger im Stuttgarter Krankenhaus aufgenommen wurde, starb sie. Als offizielle Todesursache gaben die Ärzte Diphterie an. Die Forscher gehen heute von einer Überdosierung mit dem Beruhigungsmittel Luminol aus.
Gerda Metzger ist eines von 5.000 Kindern, die der „Kinderaktion“ zum Opfer fielen. Nur bürgerschaftlichem Engagement ist es zu verdanken, dass dieses Lebensschicksal aufgearbeitet wurde. An Gerda Metzger erinnert seit 2013 ein Stolperstein vor dem ehemaligen Stuttgarter Kinderkrankenhaus.

Die Aufführung dauert etwa 70 Minuten.
Im Anschluss daran besteht die Gelegenheit zu Fragen und Aussprache mit Juliana Herzberg und Jan Uplegger.

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Veranstaltungsort:
Aula Mensa Uhlandstraße, Uhlandstraße 30, Tübingen
Veranstalter:
FORUM & Fachstelle INKLUSION, Geschichtswerkstatt Tübingen e.V., Habila GmbH, Lebenshilfe Tübingen e.V., Stolperstein-Initiative Tübingen